Davos ist der Austragungsort eines der traditionsreichsten und renommiertesten Trailrennen der Alpen. Schon vor inzwischen 38 Jahren liefen die Schweizer hier beim „Swissalpine“-Bergmarathon durch die herrliche Bergwelt Graubündens. 

2022 erhielt die Veranstaltung einen „Refresh“ und heißt seitdem „Davos X-Trails“. Neben dem Namen wechselte auch das Orgateam und besteht seitdem fast ausschließlich aus Einheimischen. Im Team dabei: Jasmin Nunige, selbst mehrfache Swissalpine-Gewinnerin. Das Team ist bestrebt, den Lauf kontinuierlich im Hinblick auf Regionalität und Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln.

Davos X-Trails: Ein unvergessliches Trailrunning-Erlebnis in den Alpen

Austragungsort: Davos (CH)
Distanzen/Höhenmeter: Diamond (68 km | 2606 HM, auch als Staffel im 3er Team möglich), GOLD (43 km | 1424 HM), SILVER (23.6 km | +631 m/-279 HM), BRONZE (9.3 km | +/- 163 HM), KIDSTRAIL
Website: https://www.davos-xtrails.ch
Bericht: Nicole 
Bilder: Nicole Neubert/Kerstin Brandes/Jenni Eisenhuber

Davos ist der Austragungsort eines der traditionsreichsten und renommiertesten Trailrennen der Alpen. Bereits vor 38 Jahren lief die Schweizer Trailrunning-Community beim „Swissalpine“-Bergmarathon durch die herrliche Bergwelt Graubündens.

2022 erhielt die Veranstaltung einen umfassenden Refresh und ist seitdem als „Davos X-Trails“ bekannt. Neben dem neuen Namen wechselte auch das Organisationsteam, das nun fast ausschließlich aus Einheimischen besteht. Mit dabei ist Jasmin Nunige, mehrfache Swissalpine-Gewinnerin. Das Team arbeitet kontinuierlich daran, den Lauf unter Berücksichtigung von Regionalität und Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln.

Die Streckenführung wurde laut Veranstalter im Vergleich zum Swissalpine deutlich verändert und ist jetzt deutlich alpiner, fordernder, technischer und abwechslungsreicher. Diese Herausforderung wollten wir uns live anschauen, denn wir lieben technische Trails!

Unser Team, das sind Kerstin, Jenni und ich, ist oft und gerne gemeinsam auf den Trails unterwegs – immer mit viel Spaß und guter Laune. Wir planen, in den nächsten vier Tagen die Trails rund um Davos und Klosters zu erkunden und die Davos X-Trails „aus dem Training heraus“ zu laufen. Unser Fokus liegt auf einer gleichmäßig hohen Belastung über 4 Tage – als Vorbereitung auf den Pyrenees Stage Run, einen Etappenlauf quer durch die spanischen Pyrenäen, bei dem Jenni und ich im September für Trampelpfadlauf an den Start gehen werden.

Nachhaltige Anreise und erster Streckencheck

Schon bei der Anreise zeigt sich die nachhaltige Ausrichtung der Davos X-Trails. Alle Teilnehmenden können mit der Startnummer das „Swiss Runners Ticket“ nutzen: Eine kostenlose Hin- und Rückfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom Wohnort in der Schweiz oder von der Schweizer Grenze. Da wir jedoch Zweifel an der Zuverlässigkeit des deutschen ÖPNVs haben und zu dritt reisen, entscheiden wir uns für die Anreise mit dem Auto. Unsere Reise beginnt am Donnerstag bereits um 4:15 Uhr, da wir mittags schon auf dem Berg sein möchten, um eine erste Tour zu unternehmen.

Die Verkehrslage ist günstig, und so starten wir um die Mittagszeit zu unserer ersten Entdeckungsrunde, dem „Sertig Loop“. Diese Runde entspricht bei den X-Trails der Verlängerung der 43 km Distanz (GOLD) auf die 68 km Distanz (DIAMOND). Die Strecke startet im ruhigen Sertigtal und führt über steile Trails ins Ducantal. Das Wetter ist perfekt: Wir genießen den Lauf und die faszinierenden Ausblicke. Das Tal ist weit und offen, und die Landschaft ist atemberaubend – auch, weil wir uns nach der langen Fahrt erst an die Höhe gewöhnen müssen ;-). Ein herrlicher Singletrail schlängelt sich hoch zur Fanezfurgga, einem 2.580 Meter hohen Pass. Von dort geht es auf einem flowigen Downhill zurück zum Ausgangspunkt. Am Ende stehen 23,7 km und 900 HM auf der Uhr – ein grandioser Tag. Wir sind müde, hungrig, glücklich und nach dem frühen Tagesstart reif fürs Bett.

Übernachtung im Herzen von Davos

Jenni und ich wurden vom Veranstalter freundlich im Hotel Ochsen untergebracht, das nur 400 m vom Festivalgelände entfernt liegt. Ein toller Service: Wer mindestens eine Übernachtung in Davos Klosters bucht, erhält die Davos Klosters Premium Card. Diese Gästekarte bietet zahlreiche Vorteile, wie ermäßigte Preise für die Bergbahnen. Es gibt eine Vielzahl an Hotels und Pensionen in jeder Preisklasse. Der Tourismusverband berät gerne bei der Auswahl (https://www.davos.ch/).

Streckencheck, Tag 2 – Madrisa-Trail

Tapering wird überbewertet – unter diesem Motto starten wir auch am Tag vor dem Rennen zu einem Lauf. Das Wetter ist viel zu gut, um die Beine hochzulegen. Heute geht es nach Klosters auf die 33 km-Strecke des Madrisa-Trails. Diese Runde ist genau nach unserem Geschmack! Hochalpine, technische Trails mit 90 % Trailanteil und spektakulären Aussichten. Der Uphill führt uns über Schaffürggli hoch aufs Rätschenjoch, und im Downhill geht es über die Saaser Alp zurück nach Klosters. Unterwegs treffen wir auf die Locals Sabina Bigger und Beat Jann – ein supernettes Gespräch und eine tolle Begegnung. Beat ist Mitorganisator des Madrisa-Trails, auch dieses Event können wir Euch ans Herz legen. Die Region Davos Klosters ist definitiv mehr als eine Trailreise wert! Streckenfakten: 33 km | 1850 HM.

Eventgelände und Startnummernausgabe

Das Eventgelände befindet sich zentral im Zentrum von Davos, im Eisstadion/Sportzentrum. Direkt gegenüber gibt es einen großen (kostenpflichtigen) Parkplatz. In der Umgebung finden sich viele Pensionen und Hotels, die fußläufig erreichbar sind. Die Startnummernausgabe findet am Freitagnachmittag und Samstagmorgen statt. Alles ist sehr gut ausgeschildert, und das Abholen der Startunterlagen ist schnell erledigt. Im Starterbeutel aus Leinen befindet sich einiges an Werbung, dazu ein Multifunktionstuch und ein Minitaschenmesser. Im Eisstadion gibt es ein Gepäckdepot, das allerdings nicht bewacht wird.

Pflichtausrüstung

Für die Läufer*innen des DIAMOND und GOLD Runs ist folgende Ausrüstung verpflichtend:

  • Trinkbecher (da es keine Plastikbecher an den VPs gibt)
  • Regenjacke
  • Notfallset
  • Pfeife
  • Smartphone mit Notfallnummer
  • 1 l Wasser für Diamond, 0,5 l Wasser für Gold

Die Pflichtausrüstung wurde bei uns im Startbereich nicht kontrolliert.

Verpflegung während des Rennens

Beim Studium des Rennbriefings am Vorabend traue ich meinen Augen kaum: 9 VPs gibt es auf der GOLD-Strecke inklusive Ziel-VP. Eine solche VP-Dichte kennt man sonst fast nur von Stadtmarathons. Hier muss niemand verhungern! Die VPs sind unterschiedlich ausgestattet und bieten neben Wasser, ISO, Cola, Gemüsebrühe, Obst, Nüssen, Gels, Riegeln und Rosinenbrot auch lokale Davoser Produkte wie Alpkäse, Schokolade und Sauerteigbrot. Ein breites Sortiment. Ein Wunsch für die Zukunft: Ein bis zwei vegane Produkte oder Kuchen wären phantastisch, ansonsten ist hier wirklich alles top!

Das Rennen – Davos X-Trails GOLD (43 km)

Am Samstagmorgen stehen wir dann am Start der GOLD-Strecke (43 km) der Davos X-Trails. Zwar waren wir für die 68 km Distanz gemeldet, doch nach den intensiven Vortagen haben wir uns entschlossen, von einer Sonderregelung der X-Trails Gebrauch zu machen: Noch im Rennen gibt es die Möglichkeit, den Sertig Loop auszulassen und direkt talauswärts zu laufen, um als Finisher des GOLD-Runs gewertet zu werden.

Pünktlich um 7 Uhr fällt der Startschuss und los geht’s! Die Strecke führt uns zunächst relativ flach durch das Dischmatal, wo uns am Wegrand immer wieder freundliche Schweizer anfeuern. Ein paar Alphornbläser sorgen für eine ganz besondere, frühmorgendliche Atmosphäre.

An den VPs auf der Strecke treffen wir auf viele fröhliche, engagierte Helfer, die uns bestens versorgen und immer ein nettes Wort für uns haben.

Mit einem grandiosen Blick auf den Scalettagletscher führt uns der Weg zunehmend alpiner auf den Scalettapass (2.606 m). Über den herrlich flowigen Panoramatrail laufen wir weiter zum Sertigpass, dem höchsten Punkt der Strecke mit 2.739 m.

Der raue Trail führt uns steil im Downhill vorbei am Grüensee ins Sertig Dörfli, wo wir vor zwei Tagen unsere Sertig-Runde gestartet hatten. Hier trennt sich die Strecke: Für die Läufer der GOLD-Wertung geht es geradeaus weiter nach Sertig Dörfli, die DIAMOND-Wertung biegt ab zum Fanezfurgga Pass. Wir entscheiden uns für „GOLD“ und laufen talauswärts über schöne, „flauschige“ Waldpfade ins Dorf Clavadel und weiter nach Davos ins Ziel.

Wir hatten einen unfassbar tollen Tag auf herrlichen Trails bei einem perfekt organisierten Rennen. Den Nachmittag verbringen wir entspannt auf der Wiese im Zielbereich und freuen uns mit den vielen glücklichen LäuferInnen. Ein Highlight: Die Ziel-VP steht den ganzen Nachmittag zur Verfügung, so dass wir uns alkoholfreie Bierchen und Snacks gönnen können.

Der Tag danach – Entspannung und letzte Wanderung

Auch am Sonntag zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite. Nach dem Check-out aus dem Hotel starten wir zu einer kleinen Wanderung, bevor es nach Hause geht. Die letzten Tage haben jedoch Spuren hinterlassen: 2 sturzbedingte Rippenprellungen und ein lädiertes Knie zwingen uns, das Tempo zu mäßigen. Von Davos aus wandern wir über den Thomas-Mann-Weg und die Schatzalp auf den Panoramaweg zur „Davoser Seen-Runde“. Am Ende stehen 112 km und 5.000 HM auf der Uhr. Wir hatten ein wunderschönes langes Wochenende und haben die Region und ihre Menschen ins Herz geschlossen. Davos, wir kommen wieder!

Fazit von Trampelpfadlauf.de

We are in Love – besser kann man ein Rennen nicht organisieren. Die Davos-X-Trails haben uns auf ganzer Linie überzeugt – und von vielen anderen Läufern haben wir ähnliches Feedback bekommen. Wunderschöne flowige Trails, perfekte Organisation, viele gut gelaunte Athleten, Helfer und Zuschauer. Eine absolut empfehlenswerte Veranstaltung!

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