Die sieben Etappen der Westroute gehen von Distanzen ab 25 bis zu 46 km Länge, wobei sich letztendlich fünf der Strecken mit 40 km und mehr herausstellten. In Summe hatten wir nach der Woche 280 km auf der Uhr. Die Distanzangaben stimmten fast nie überein mit den angegebenen. Liebhaber des Landschaftslaufs mit immer wieder wunderschönen Trailpassagen (beispielsweise Uinaschlucht, Schrofenpass, Ochsenscharte…) kamen voll auf ihre Kosten.

Transalpine Run 2017

von Lena und Sebastian

2016 hatten Lena und Iris beschlossen, dass sie gemeinsam im nächsten Jahr den TAR laufen werden. Als Saisonhöhepunkt hatten sie die restlichen Events im Vorfeld darauf abgestimmt und auch diverse gemeinsame Trainingsblöcke absolviert und fleißig Höhenmeter gesammelt. Um sich gut abzustimmen, hatten sie im Vorfeld auch mehrere Rennen zusammen bestritten, was gut lief, da sie ein fast identisches Laufniveau haben. Zum Glück sind beide auch halbwegs gesund über das Jahr gekommen und waren frisch und munter nach Fischen angereist. Prämisse nun, das Ziel als Team Trampelpfadlauf/Craft zu erreichen und dabei eine gute Zeit zu haben. Am Einführungsabend wurde uns allen bereits eine “intensive Woche” versprochen…

Das zweite Team mit einem weiteren Trampelpfadler bestand aus Johannes von Foxletics und eben Sebastian von Trampelpfadlauf. Dieses gemischte Team startete für Inov8/Foxletics/Trampelpfadlauf. Hier folgte die Entscheidung zu starten etwas später. Johannes kam im März auf Sebastian zu und fragte er sich vorstellen könnte, zusammen etwas flotter den TAR zu bestreiten. Nach einiger Zeit und reiflicher Überlegung sagte auch er zu. Die weiteren Vorbereitungen waren auch bei den beiden auf das Anpassen des gemeinsamen Laufniveaus und das Sammeln von Lauf- und Höhenmetern ausgerichtet. Wie auch bei Lena und Iris sollte es zum primären Ziel des Ankommens auch um die bestmögliche Zeit und Platzierung in einem stark besetzten Männer-Starterfeld gehen.

Um euch nicht mit 7 Tagesberichten zu langweilen, hier ein Überblick unserer Woche:

Organisation:
Plan B stemmt hier mit diesem 7-Tage-Rennen ein echtes Mammut-Event und macht das wirklich toll. Kein Wunder, dass es so viele “Wiederholungstäter” gibt. Alle Abläufe sind klar geregelt, es wird an (fast) alle Eventualitäten gedacht und hängt es doch mal wo, wird schnell eine für den Läufer passende Lösung gefunden. Alle Helfer sind nett und super motiviert, egal, mit welchem Anliegen man ankommt. Bei uns hat immer alles wunderbar funktioniert, vom Taschentransport, Bustransfer bis zum Hotelshuttle, oder auch mal eine extra Fahrt, da wir ein Shuttle verpasst hatten. Alle Renninfos sind gut kommuniziert (Infopoint im Start/Ziel), auch die allabendlichen Briefings mit der Pasty-Party und den Bildern des Tages sind gut strukturiert und in sich stimmige Veranstaltungen.

Die Strecken:
Die sieben Etappen der Westroute gehen von Distanzen ab 25 bis zu 46 km Länge, wobei sich letztendlich fünf der Strecken mit 40 km und mehr herausstellten. In Summe hatten wir nach der Woche 280 km auf der Uhr. Die Distanzangaben stimmten fast nie überein mit den angegebenen. Liebhaber des Landschaftslaufs mit immer wieder wunderschönen Trailpassagen (beispielsweise Uinaschlucht, Schrofenpass, Ochsenscharte…) kamen voll auf ihre Kosten. Die Etappen 2, von Lech nach St. Anton am Arlberg, 5 von Samnaun nach Scoul und 7 von Prad nach Sulden mal ausgenommen. Hier war der Trailanteil durchaus in Ordnung.
Uns persönlich war insgesamt der Asphalt- und Forstweganteil doch viel zu hoch. Insgesamt waren wir (Johannes mal ausgenommen) darauf wohl nicht ausreichend vorbereitet (dachten wir doch, uns zu einem überwiegend aus Trail bestehenden Rennen angemeldet zu haben). Vor allem die erste Etappe hat uns muskulär mit weit mehr als 30 km Teer- und Forstautobahnen in Trailschuhen schon arg paniert. An den kommenden Tagen sollte sich das zwar bessern, aber die Motivation (Beispiel Tag 3, ein nicht enden wollender Teer-Downhill) litt da schon arg und der Gedanke, dass man daheim sowas niemals laufen würde, kam uns immer wieder in den Kopf. Zum Glück kamen dann doch immer mal wieder richtig tolle Trailpassagen, die einen den vorher absolvierten Radweg/Skipisten-Uphill kurz vergessen ließen. Richtig technische Passagen waren leider rar gesät.
Insgesamt waren die Strecken durchwegs super beschildert, ein Verlaufen ist hier absolut unmöglich. Auch die Verpflegungsstationen sind ausreichend vorhanden und zudem toll ausgestattet. Es gibt alles, was das Läuferherz begehrt (Brühe rettete mich diverse Male). Auch die “Motivationspunkte” mit reichlich Zuschauern und Helfern pushten die Läufer immer wieder und sorgten für gute Stimmung.

Wie erging es uns aus sportlicher Sicht?
Vorweg, Sebastian musste leider nach der zweiten Etappe gesundheitsbedingt aussteigen, eine Erkältung machte das Laufen ab Tag 2 quasi unmöglich, daher ist die restliche Schilderung nur auf Lena und Iris bezogen. Johannes Sicht der Dinge könnt Ihr im Blog Foxletics nachlesen.
Eigentlich waren wir in einer echt guten Form, hatten viel trainiert und trotzdem wurde es eine Woche voller Leiden für uns. Dies jedoch glücklicherweise nie konditioneller oder muskulärer Art. Tag 3 und 4 kämpfte ich arg mit Magenschmerzen und konnte kaum essen, was die beiden langen Etappen echt mühsam machten. Hier war ich froh, dass ich doch über die nötige “Ultrasubstanz” verfüge. Pünktlich, nachdem  sich die Magenprobleme verzogen hatten, meldete sich das Asthma von Iris (leider durch das schlechte Wetter begünstigt) und ihr fehlte etwas die “Luft”. Als eingespieltes Team war das aber kein großes Problem und wir motivierten uns gegenseitig die Berge hinauf, jeweils dem anderen gut zuredend. Fies wurde erst die letzte Etappe, obwohl die eigentlich genau unser Ding gewesen wäre. Wir beide konnten schmerzbedingt (Schienbein/Fußheber) bergab kaum laufen und somit zogen sich die 31 km (es waren wieder mal mehr als angegeben) wie Kaugummi. Für uns war der Zieleinlauf in Sulden kein emotionaler Moment, sondern eher das erleichterte Gefühl, nicht mehr weiterlaufen zu müssen.

Und menschlich so?GORE-TEX® Transalpine-Run
Zu unserem Team muss ich nicht viel sagen. Mit keinem anderen außer Iris hätte ich das gefinished und ich weiß, dass es auch andersrum so ist. Wir haben uns über große Teile der Woche hinweg “durchgeflucht”, sei es der Strecke wegen, weil es wieder regnete oder man einfach keinen Bock mehr hatte, schon wieder in Schlammlöchern zu versinken. Wir sind uns da sehr ähnlich und das machte es leicht.
Außerdem durften wir im Laufe der 7 Tage auch viele wundervolle Mitläufer kennenlernen, die man immer wieder auf den einzelnen Etappen antraf und die die langen Strecken gleich viel kurzweiliger werden ließen.
Schon im Vorfeld freuten Iris und ich uns auf Team Trailkitchen (Marlen und Mario) und die WuSa (Sabrina und Christian) – ohne Euch wäre es arg fad geworden! Außerdem war Cindy als rasende Reporterin für Viking dabei, was für zusätzliche Unterhaltung sorgte. Später, nach Sebastians Ausstieg, war auch er und seine Familie täglich an der Strecke zum Anfeuern und Fotografieren.

Lenas persönlicher Eindruck der Woche
Es war eine intensive Woche und ich bin schon stolz, dass wir finishen konnten. Ich hatte es mir aber anders vorgestellt. Der “TAR-Zauber”, von dem so viele Wiederholungstäter sprechen, wollte bei mir und auch bei Iris irgendwie nicht recht ankommen. Wir beide sind uns sicher, dass es  keinen weiteren Start brauchen wird. An was genau das liegt, kann ich nicht sagen, denn die Organisation und Durchführung ist wirklich toll. Mag sein, dass die Beschaffenheit der Strecke hier schon eine große Rolle spielt. Zudem fand ich das Drumherum etwas zu viel und mir kam vieles etwas “Aufgeblasen” vor. Vielleicht liegen mir solche Großveranstaltungen einfach nicht…

Sebastians Sicht der Dinge
Klar fiel mir das Aussteigen nicht leicht, aber nachdem ich kurz nach dem Rüfikopf bei Etappe 2 wie durch einen Schlag gemerkt habe, dass mein Körper sich mit allen Mitteln gegen ein Weiterlaufen wehrt, war die Entscheidung doch eigentlich recht schnell gefällt. Ab Tag 3 musste Johannes daher leider alleine weiterlaufen.
Rückblickend fühlt sich das richtig und keinesfalls schlecht an. Die beiden ersten Etappen haben mir im Nachhinein klargemacht, dass der Event halt kein “Trail” im Namen trägt und über andere Prädikate verfügt.
Soll heißen, wer durch und teils über die Alpen in toller Landschaft ohne einen hohen Trailanspruch über mehrere Tage laufen will und dass perfekt organisiert, der ist beim Gore Tex Transalpine Run absolut richtig. Leider bin ich da wohl dem Namen und der Verlockung erlegen, obwohl ich mir nach Johannes Anfrage viele Gedanken zur Strecke und den “Konsequenzen” gemacht habe. Persönliches Fazit für mich: Viel zu wenig Trail und etwas zu viel “Brimborium” lassen eine weitere Teilnahme unwahrscheinlich werden.

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